Breite Allianz für ein JA zur BVG-Reform

Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen

Die aktuelle Gesetzesgrundlage der beruflichen Vorsorge (BVG) stammt aus dem Jahr 1985. Wirtschaft und Gesellschaft haben sich seither drastisch verändert. „Wir haben eine höhere Lebenserwartung, mehr Rentenbezüger und weniger Beitragszahler und vorallem mehr Teilzeitarbeitende“, fasst Diana Gutjahr, SVP-Nationalrätin und Vize-Präsidentin des Thurgauer Gewerbeverbandes, die Ausgangslage zur BVG-Reform zusammen. Als Unternehmerin weiss Gutjahr genau, dass sich Grundlagen und Systeme verändern können und es regelmässig Korrekturen und Anpassungen braucht: „Die berufliche Vorsorge muss dringend modernisiert werden.“ Von einem notwendigen Update spricht auch Gutjahrs Ratskollegin Kris Vietze (FDP). Die Erwerbstätigen würden heute im BVG die Renten querfinanzieren, „Das war ursprünglich in der zweiten Säule des Vorsorgemodells gar nicht vorgesehen“, erklärt Vietze. Mit der BVG-Reform werde die übermässige Belastung der Erwerbstätigen korrigiert, während die jetzigen Rentnerinnen und Rentner sowie die Übergangsgeneration nicht betroffen sind und Rentenzuschläge erhalten.

Junge, Frauen und ältere Arbeitnehmende profitieren von der Reform

Für Mitte-Nationalrat Christian Lohr stehen insbesondere soziale Aspekte im Vordergrund. Viele Teilzeitarbeitende und Arbeitnehmende mit tiefen Einkommen erhalten heute keine oder nur eine kleine BVG-Rente. Davon betroffen seien insbesondere Frauen. Was viele vergessen: im BVG ist auch der Invaliditäts- und Todesfall versichert. „Es ist an der Zeit, diese Mängel zu beheben. Die BVG-Reform schliesst Rentenlücken. Von mehr sozialer Gerechtigkeit spricht auch GLP-Kantonsrätin Nicole Zeitner: „Die zweite Säule, wie wir sie heute kennen, funktioniert sehr gut für Vollzeitbeschäftigte. Wenn wir das nun auch für Teilzeitarbeit ermöglichen und die die berufliche Vorsorge an die moderne Arbeitswelt anpassen, dann ist die Reform ein absoluter Game Changer“. Mit der BVG-Reform werden ebenfalls die Beiträge der älteren Arbeitnehmenden reduziert, womit die Arbeitsmarktchancen steigen.

Nachhaltige Altersvorsorge stärkt Wirtschaftsstandort

Nicole Haag ist Präsident der KMU Frauen Thurgau, Unternehmerin und Arbeitgeberin. Für sie steht der Erhalt und die Modernisierung des Dreisäulenmodell im Vordergrund. Eine stabile und gerechte Altersvorsorge mache die Schweiz als Wirtschaftsstandort attraktiv, auch wenn es für die Unternehmen Mehrkosten nach sich ziehen wird. Haag spricht deshalb von einem austarierten Kompromiss. Die Stabilisierung des bewährten 3-Säulen-System sei im Interesse der Arbeitgeber und stärke insgesamt den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Senkung Umwandlungssatz für mehr Generationengerechtigkeit

Für wen die Abstimmungsvorlage von besonderer Bedeutung ist, ist an der Präsenz der Jungparteien ersichtlich. Flavia Scheiwiller, Präsidentin der Jungen Mitte Thurgau, rechnet vor: Wir leben immer länger, zahlen aber gleich lang ein, weil das Rentenalter nach wie vor bei 65 Jahren ist. Der Umwandlungssatz muss deshalb der Realität angepasst und gesenkt werden. Rick Näf von den Jungfreisinnigen sieht es genauso: Die Sorgen der jungen Generationen müssen nach einem Reformstau von 20 Jahren endlich ernst genommen werden. Mit der Senkung des Umwandlungssatzes wird die Finanzierung der Altersvorsorge wieder fair geregelt. Diego Imhof von der Jungen SVP fasst zusammen: Ein Ja zur BVG-Reform ist ein Ja zu einem gerechten, stabilen und zukunftsfähigen Vorsorgesystem – für uns und für kommende Generationen.

 

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